Motto des Kongresses: Brücken bauen zwischen Handeln und Wissen – Strategien der Gesundheitsförderung
Wer arm ist, stirbt früher – dieser Zusammenhang von sozialem Status und Gesundheit ist vielfach wissenschaftlich belegt.
Armut [1] hat viele Facetten und beschränkt sich nicht nur auf ein geringes Einkommen: Ein niedriger Bildungsstand etwa verschlechtert die Chancen, einen guten Arbeitsplatz zu finden. Aus Erwerbslosigkeit oder einem gering qualifizierten Arbeitsplatz wiederum können Stress, Überlastung und Krankheit resultieren.
Wer über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens verfügt, gilt als arm. Diese "Armutsrisikoschwelle" lag im Jahr 2009 für einen Alleinstehenden bei 940 Euro monatlich, für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren bei 1.974 Euro.
In Deutschland [2] ist jeder sechste Einwohner armutsgefährdet. Das sind rund 12,6 Millionen Menschen. Besonders häufig von Armut [3] bedroht sind Langzeitarbeitslose. Auch die Zunahme schlecht bezahlter Jobs im Niedriglohnbereich führen immer mehr Menschen in Armut. Bei Alleinerziehenden mit Kindern bis drei Jahren liegt das Armutsrisiko über 50 Prozent. Bei Menschen mit niedriger Schulbildung und ohne berufliche Ausbildung lebt jeder vierte an oder unter der Armutsgrenze.
Statistisch gesehen werden arme Menschen häufiger krank und sterben früher: Frauen, die in Armut leben, haben eine um acht Jahre kürzere Lebenserwartung als sozial besser Gestellte, bei Männern sind es sogar elf Jahre!
Damit wird deutlich, dass der Kongress Armut und Gesundheit nicht an Brisanz verloren hat und die aktuellen ökonomischen Krisen die Soziale Ungleichheit [4] sogar noch verschärfen.
Der Kongress Armut und Gesundheit bringt die zentralen Akteure aus Politik, Forschung [5], Praxis und Wohlfahrtsverbänden zusammen, um Strategien und Maßnahmen zu diskutieren, wie die Gesundheitschancen sozial benachteiligter Menschen verbessert werden können. In über 80 Workshops, Foren und Podiumsdiskussionen wird über wirksame Ansätze im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung diskutiert, Strategien entwickelt und Projekte angestoßen.
Unter dem Motto „Brücken bauen zwischen Wissen und Handeln – Strategien der Gesundheitsförderung“ stehen am 6. und 7. März 2013 auf dem 18. Kongress Armut und Gesundheit die Fragen im Mittelpunkt:
Wie kann das theoretische Wissen um gelingende Gesundheitsförderung in die Praxis umgesetzt werden? Wie können beide Seiten in den Dialog gebracht werden, um die jeweiligen Erkenntnisse wechselseitig nutzbar zu machen? Und wie können gesundheitsförderliche Strategien, deren Wirksamkeit belegt ist, erfolgreich politisch umgesetzt werden?
Quelle: Kongress Armut und Gesundheit [6]
● [7] 18. Kongress 'Armut und Gesundheit' in Berlin
WANN - MI. 6. und DO. 7. März 2013
WO - Technische Universität Berlin [8], Hauptgebäude
STRASSE, ORT - Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
LAGE - Grafik [9] | OpenStreetMap [10]
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