Die Gemeinden in Bewegung bringen: Gesundheit zur kommunalen Aufgabe machen - sinnlose Maßnahmen vermeiden, Wertschöpfung für das Gemeinwohl [1] beachten.
Berlin/Minden. Kommunale Geldmittel sollen zusammen mit Geldern der gesetzlichen Krankenversicherung in einen kommunalen Fonds fließen, aus dem dann vor Ort entsprechende sinnvolle Maßnahmen für eine gesündere Zukunft der Bürger in den Gemeinden finanziert werden.
Diesen Appell richtete Dr. Ellis Huber mit Blick auf das anstehende Präventionsgesetz [2] an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages anlässlich des 11. Berliner Gesundheitsfrühstücks der Deutschen Gesellschaft [3] für Gesundheit e.V. (DEUGE). Huber machte in seinem Impulsreferat deutlich, dass die Zukunft der Gesundheitspolitik in der Rekommunalisierung und der Stärkung von dezentraler Selbstorganisation [4] und Selbststeuerung liegt.
Chancen für das deutsche Gesundheitssystem
Im gegenwärtigen Übergang zur postindustriellen Gesellschaft [5] erfolgt auch im Gesundheitswesen ein Paradigmenwechsel vom Räderwerk hin zum Netzwerk, das der individuellen und sozialen Gesundheit gleichermaßen dient. "Das Gros der Krankheiten ist heute eher sozial verursacht als individuell", so Huber vor Bundestagsabgeordneten und Experten aus dem Gesundheitsbereich.
20 bis 30 Prozent der Geldressourcen der Krankenkassen gehen durch sinnlose Projekte und Maßnahmen verloren. Gesundheit für Alle ist eine sozialpolitische Managementaufgabe, die einen gezielten planerischen Entwicklungsprozess erfordert, so Huber vor den Gästen der DEUGE.
Mit seinem kulturhistorischen Hintergrund, den Werten des europäischen Humanismus und der stärkeren Orientierung am Gemeinwohl [6] sieht Huber Deutschland [7] gegenüber den USA [8] im Vorteil, wenn es um die Zukunftsfähigkeit und Vermarktungschancen der Gesundheitssysteme geht. "Die systemische Fähigkeit, mit möglichst günstigem Ressourceneinsatz größere Bevölkerungsgruppen von der Geburt bis zum Tod gesundheitlich gut zu versorgen, ist ein Wirtschaftsprodukt, das überall gebraucht wird. Damit könnte sich Deutschland von der Apotheke der Welt aus früheren Zeiten zum Gesundheitsversorger der modernen Welt entwickeln."
Insgesamt mangelt es hierzulange allerdings noch an einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. In vielen Bereichen ist Deutschland bei den Gesundheitsergebnissen deshalb nur Mittelmaß.
Best Practise durch integrierte Wertschöpfung
"Mit den thematischen Schwerpunkten Gesundheitsstrategie, Integrierte Versorgung und Ergebnismessung haben wir den großen Bogen gespannt, der notwendig ist, um über alle Detaildiskussionen hinweg das Wichtigste in den Blick zu nehmen und unser Handeln daran zu reflektieren: Was ist Gesundheit, was schafft Gesundheit und wie können wir tatsächlich dauerhaft für mehr Gesundheit sorgen?", resümiert Dr. Hubertus Glaser, Präsident der DEUGE.
"Um die Dinge zu verbessern, sind Akteure mit Haltung und Mut gefragt, die vor Ort nutzenstiftende Lösungen schaffen durch eine integrierte Wertschöpfung, die sich zugleich am Kunden-, Gemein- und Eigennutzen ausrichtet".
Das wirtschaftliche Ergebnis hauptsächlich am finanziellen Gewinn festzumachen, wie heute immer noch üblich, ist auf Dauer ungesund. Deshalb engagiert sich die DEUGE für die Darstellung, Wertschätzung und Verbreitung von Best Practise durch integrierte Wertschöpfung.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Gesundheit (verbaende.com) [9]
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