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Projektidee Soziales Dorf (Kurzfassung)
Die Idee für dieses Gemeinschaftswohnprojekt auf dem Lande stammt vom Herbst 2005, damals noch unter dem Namen 'Ökodorf im Mühlenkreis'.
Die Hintergründe für die Entstehung waren die Folgen anhaltender Massenarbeitslosigkeit: Armut, Resignation und Krankheit, der konkrete Anlass die Einführung des ALG2 (Hartz IV).
Mehr als fünf Jahre sind seitdem vergangen: "Deutschland braucht immernoch einen menschenwürdigen & gesünderen Weg!" - Hier veröffentlicht am 12. März 2012
Soziales Wohnprojekt auf dem Land
Das Soziale Dorf im Mühlenkreis ist die Idee für ein soziales, kulturelles & ökologisches Lebensraumprojekt in ländlicher Gegend des Kreises Minden-Lübbecke (Ostwestfalen, nordöstliches NRW). Die Vorstellung ist bereits im Herbst 2005 entstanden, gut ein 3/4 Jahr nach Einführung des Arbeitslosengeld II, und wurde seitdem kontinuierlich zum Präventions- und ganzheitlichen Pilotprojekt für das Gesundheitswesen weiterentwickelt.
Über fünf Jahre sind seitdem vergangen: "Deutschland braucht einen menschenwürdigen & gesünderen Weg - damit die Hartz IV-Falle nicht auch zur Katastrophe für die Gesellschaft, Krankenkassen und den Arbeitsmarkt wird .." meinen Initiative und Projektinteressierte.
Für das Soziale Dorf soll ein größerer Bauernhof von 40 - 60 ha zu einer Art nachbarschaftlicher Wohnsiedlung für ca. 80 - 150 Personen umgestaltet werden - wie man sieht, ist Dorf hier nicht im kommunalen, sondern im Sinne von Gemeinschaft zu verstehen.
Die Gebäude werden dabei nach neuesten Erkenntnissen über ökologisches & nachhaltiges Planen, Bauen & Wohnen neu bzw. umgebaut - individuell gestaltete, abgeschlossene Einzelwohnungen in verschiedenen Größen.
Das Besondere gegenüber anderen Wohn- und Gemeinschaftsprojekten bzw. Ökodörfern ist, daß sich das Angebot Nachbarschaftswohnen auf dem Land besonders an Menschen in sozialer Benachteiligung richtet. Überhaupt ist das ganze Projekt an den Problemaufgaben Dauerarbeitslosigkeit und Einkommensarmut - und vor allem deren Folgen Mangelversorgung, gesellschaftliche Isolation, Hoffnungslosigkeit und Entstehung von Krankheit ausgerichtet.
Für die Grundbedürfnisse sowie soziale & kulturelle Angebote im Sozialen Dorf ist ein Dorfzentrum vorgehen. In der Ökokantine und der Tagescafeteria werden Biogerichte (für Betroffene zu Sozialpreisen) angeboten. Hier sollen auch eine Bibliothek, andere kulturelle Angebote und Mehrzweckräume zu finden sein.
Über der Bereitstellung von Möglichkeiten für Freizeitgestaltung und Aktivitäten hinaus wird es im Sozialen Dorf Angebote an bezahlter Beschäftigung der verschiedensten Art geben.
FOTO: Detlef Müller
LETZTE AKTUALISIERUNG: August 2010
Biobauernhof, Hofladen und Eneuerbare Energien
Die Landwirtschaft des Bauernhofes wird vollständig auf ökologischen Anbau umgestellt. Der Ökoland und -gartenbau versorgen Kantine, Hofladen und BewohnerInnen mit Feldfrüchten, Obst Gemüsen und Kräutern. Eigene artgerechte Tierhaltung liefert dem Dorf Fleisch, Wurst und frische Milch.
Während sich das Angebot Wohnen & Leben im Sozialen Dorf vor allem an sozial Benachteiligte richtig, ist vorgesehen, den Betrieb der Ökolandwirtschaft aus praktischen Überlegungen überwiegend durch Ökodorf-Interessierte zu gewährleisten, die nicht von Arbeitslosigkeit, Armut oder chronische Erkrankung betroffen sind - Menschen also, die direkt aus dem aktiven Arbeitsleben kommen.
Die Energieversorgung des Sozialen Dorf wird im Sinne ökologischer Nachhaltigkeit größtenteils durch regenerative Energien erfolgen, wenn möglich und zuverlässig umsetzbar vollständig.
Nach ersten Überlegungen ist vor allem Solarenergie eine gute Wahl. Biomasse soll nicht mehr zum Einsatz kommen, wie anfangs noch überlegt. Die Ansicht zur Windenergie ist in der Initiative inzwischen sehr positiv. Ob sie zum Einsatz kommen wird, muß auch nach der Akzeptanz bei den BewohnerInnen der umliegenden Dörfer entschieden werden.
Ein gutsortierter Hofladen soll den BewohnerInnen Bioprodukte zu bezahlbaren (!) Preisen anbieten, ökologische Kantine und Cafeteria mit Zutaten versorgen. Der Laden wird natürlich auch den Menschen aus den umliegenden Ortschaften zum Einkauf offen stehen, dort möglicherweise den fehlenden Dorfladen ersetzen.
FOTO: I, Eclipse.sx (Wikimedia Commons)
LETZTE AKTUALISIERUNG: 12. Februar 2012
Volkswirtschaftlich gedacht: Gesundheit & Prävention
Vom Grundgedanken her ist das Soziale Dorf ein Projekt der Gesundheitsvorsorge für sozial Benachteiligte Menschen - genauer ausgedrückt der Primärprävention und der Prävention insgesamt. Die Aufgabe Gesundheit & Vorsorge soll hier menschlich, ganzheitlich und nachhaltig angegangen werden.
Das Wohlergehen der BewohnerInnen im Dorf steht an erster Stelle. Alle Überlegungen für das Landprojekt sind nach diesem Ziel ausgerichtet.
Dadurch wird die Voraussetzung geschaffen, BewohnerInnen bei persönlichen Krisen als Folge von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Resignation, Verlust an Lebensfreude und möglicherweise Beginn von (chronischen) Krankheitsentwicklungen schon im Ansatz wirksam auffangen zu können.
Über Lebenshilfen und Soziokulturelles hinaus werden dazu verschiedene Angebote aus dem Bereich natürlicher Heilmethoden auf dem Hofgelände bereitgestellt. Konkret ist vorgesehen, Praxen für europäische Heilpfanzen- und Aromatherapie, traditionell chinesische Heilkunde (TCM), für die indische Ayurveda und andere alternativmedizinische Verfahren anzusiedeln.
Chronische Erkrankungen grundsätzlich nehmen seit Jahren immer mehr zu, verursachen inzwischen - neben millionenfachem menschlichem Schmerz und Leid - erheblichen wirtschaftlichen Schaden. In Deutschland machen die Kosten für Behandlung bereits 70 - 80% (!) der gesamten direkten Gesundheitskosten aus.
Mit dem Gesundheitsprojekt Soziales Dorf wird der Gesellschaft das Angebot gemacht, die dringende Zukunftsaufgabe Vermeidung, Heilbehandlung bzw. Nachsorge chronischer Erkrankungen durch Anwendung von Alternativmedizin (Komplementärmedizin) in diesem umfassenden & leistungsfähigen Pilotprojekt für sozial Benachteiligte anzugehen.
FOTO: Pixelio / balzer matthias
LETZTE AKTUALISIERUNG: 21. Mai 2010
Social Business und Soziale Unternehmen für den ländlichen Raum
Die ländlichen Regionen Deutschlands leiden an Unterentwicklung im bereits fortgeschrittenen Stadium. Die Menschen verlassen das Land, ziehen in wirtschaftsstärkere Regionen.
Eine Verödung ganzer Dörfer nicht nur in den östlichen Bundesländern, Verluste an traditionellem Lebensraum sind kaum noch grundsätzlich aufzuhalten.
Dem flachen Land fehlten bisher kräftige Perspektiven, die eine grundsätzliche Änderung herbeiführen können. Eine ökosoziale nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes wäre eine solche Perspektive.
Entwicklungsinitiativen mit dem Ansatz Anders Wirtschaften können neue, dauerhafte Entwicklungswege eröffnen. Social Entrepreneurship, Social Business und sog. Soziale Unternehmen mit ökologischer Ausrichtung sind bestens geeignet, um dauerhaft Arbeitsplätze und frische Wirtschaftskraft entstehen zu lassen - Wirtschaftskraft, der Motor schlechthin für eine Entwicklung des ländlichen Raumes.
Eine solche ökosoziale Entwicklungsinitiative stellen die Teilbetriebe der Projektidee für Minden-Lübbecke dar. Das sind der Ökoland- und Gartenbau, Hofladen, die Ökokantine und Landherberge sowie das Gesundheitszentrum. Diese Teilbetriebe sowie ggf. weitere wirtschaften als soziale Unternehmen ohne private Gewinnentnahme. Überschüsse bleiben so überwiegend im lokalen Wirtschaftskreislauf. Ebenfalls im Sinne lokaler Ökonomie werden Auftragsarbeiten bevorzugt in die Nahregion hinein vergeben. Der Slow Food-Gedanke sorgt dafür, daß in Kantine & Cafeteria Lebensmittel und Produkte aus der Region verwendet werden. In dem Landprojekt werden alle drei Bereiche der Nachhaltigkeit (Drei-Säulen-Modell) bestmöglichst verwirklicht, teilweise mit Pilot- oder Modellcharakter.
Auch das Dorfzentrum mit seinen offenen kulturellen und Weiterbildungsangeboten kann nach dem Muster Sozialer Ökonomie verwirklicht werden und als Anziehungspunkt und soziale & soziokulturelle Entwicklungskraft für die Nahregion ihre Wirkung entfalten.
ANMERKUNG: Die Bezeichnung 'Kurzfassung' für diesen Beitrag klingt bei der Textlänge sicher befremdlich. Aber eine kompakte und dabei noch leicht zu lesende Projektbeschreibung ginge nicht entschieden kürzer ohne Wesentliches wegzulassen.
FOTO: Ingo2802 aus der deutschsprachigen Wikipedia
LETZTE AKTUALISIERUNG: 26. September 2010
Weitere Informationen
.. mehr über die Projektidee Soziales Dorf -
Einführung (ausführlich) | Handlungsfelder | Gesundheitsgedanke
AKTUELLER STAND | Dorfnews | Finanzierung
Die Initiative | Leitbild | Kontakt
Autor & Konzeptentwicklung: Detlef Müller, Minden (NRW)
Quelle: 'Soziales Dorf im Mühlenkreis' (www.soziales-dorf.eu)
Rechtshinweis: Urheberrechtserklärung | WOZU DAS GANZE ... ?
AUTORENHINWEIS HINZUGEFÜGT AM: Montag, 8. August 2011
Soziale Nachhaltigkeit
Wissenswert, Hintergrund ..
»Das 'Dorf' wird mit der PC-Tastatur gebaut.«
Ökologische Nachhaltigkeit
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Nachhaltige Entwicklung
Wissenswert, Hintergründe ..
»Wo wir in den Social Media zu finden sind ...«
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soziales dorf berlinIch finde eure Idee gut. Ich würde so etwas mit anderen gerne in der Nähe von Berlin zu verwirklichen versuchen.
Ich bin bei der UMOD (unabhängige Montagsdemo) . Wir stehen jeden Momtag vor dem TV-Turm am Alex in Berlin.
Schreibt mir mal.
Solidarität
Wolfgang -
RE: Soziales Dorf BerlinHallo Wolfgang,
Danke für deine Rückmeldung. .. Leider kommen von Betroffenen (hier auf der Webseite) nicht so viele Rückmeldungen - schade eigentlich. Für die ist das Projekt ja gedacht.
Zu deinem Interesse: Was hälst du von einem Telefonat? Zu deinem konkreten Wunsch gibt es einiges zu sagen. Das geht per Telefon besser.
Meine Nummer findest du hier. (Wenn du keine Festnetz-Flat hast, ich habe eine, könnte ggf. zurückrufen.)
http://www.soziales-dorf.eu/module-faq-display-faqid-197.html
Gruss aus Minden
Detlef
PS: Ich habe die drei Kommentare-Duplikate gelöscht. Ist wohl was beim Senden schief gegangen. -
Finanzierung? Jetziger Stand der Entwicklung?Besagter Beitrag ist von 2010.
Wie ist der Entwicklungsstand jetzt?
Wie stehen die, die das Projekt planen, zur Aufnahme einzelner Menschen aus Randgruppen, wie etwa Straf-Entlassene?
Wie ist die Finanzierung geplant?
Könnte die Aufnahme einer geringen Zahl von Menschen in der Rehabilitation / Resozialisierung zur Finanzierung beitragen, in dem Sinne, dass der Staat für Rehabilitation / Resozialisierung etwas zahlt?
Wäre das im Sinne von Social Entrepreneurship?
Ich selbst kann, falls ich in die Gemeinschaft eintrete, zur Finanzierung überhaupt nicht beitragen; ich habe zwar eine ordentliche Erwerbsunfähigkeitsrente, aber keinerlei Vermögen.
Könnte das Dorf auch woanders sein als im Landkreis Minden?
Wie auch immer: da wo ich jetzt wohne, am Bodensee, einer der teuersten Gegenden Deutschlands mit entsprechender Wohnungsnot und Mangel an preiswerten Immobilien, geht es auf keinen Fall. Ich selbst plane, in ein bis zwei Jahren vom Bodenseegebiet fortzugehen.
David Mörike -
Antworten auf deine FragenHallo David,
Zur ersten Frage: Entwicklungsstand ......
Die aktuelleste Dokumentation ist die FAQ. http://www.soziales-dorf.eu/module-faq.html
Dort gibt es auch eine Kategorie AKTUELLER STAND.
Zu deiner Frage Randgruppen/Straf-Entlassene kann ich dir nichts sagen. Darüber müssten wir erst in der Initiative reden.
Über Finanzierung gibt es die FAQ-Kategorie: http://www.soziales-dorf.eu/module-faq-view-prop-sozialeinvestition-cat-10039.html
Beitrag durch Resozialisierung: Das glaube ich aus dem Bauch heraus eher nicht. Ein Beitrag dürfte nicht die Grössenordnung des Finanzierungsbedarfs erreichen.
Im Sinne von SE wäre das so gesehen sicher. Glaube ich jedenfalls.
Jemand der Dorfbewohner werden will, braucht kein "eigenes Geld" mitzubringen. Sonst wäre es doch kein soziales Projekt für sozial Benachteiligte Menschen.
Anderer Standort vorstellbar: Durchaus. Ich persönlich halte Rheinland-Pfalz für eine gute Wahl.
http://www.soziales-dorf.eu/module-faq-display-faqid-143.html
( Es sind eine Menge Fragen. Ich antworte daher nach und nach. )
Gruss Detlef -
Was ist aus der Idee geworden?Hallo Detlef,
mit großem Interesse bin ich bei meinen Recherchen über Gesundheitsprävention für ALGII-Empfänger auf die Idee des Sozialen Dorfes gestoßen. Wenn ich die Einträge richtig verstehe, ist das Projekt über die Planungsphase nicht hinausgekommen, wurde bisher also leider nicht realisiert. Sehe ich das richtig? Falls das so ist, kannst du mir bitte mitteilen, woran die Umsetzung bisher gescheitert ist? Ich schreibe gerade eine Hausarbeit über dieses Thema im Rahmen eines Fernstudium als Gesundheitsberaterin.
Danke schön im Voraus und schöne Grüße,
Birgit.
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