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Kassenüberschüsse: Bundesbürger für bessere Versorgung statt Geld zurück
Im Sommer 2012 lässt die BKK die Bundesbürger zu den Kassenüberschüssen befragen - Überraschung: Die wollen mehr Gesundheit statt Rückerstattungen.
Essen / Minden (sd). Die gesetzlichen Krankenkassen haben Mrd.-Überschüsse erwirtschaftet. Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen lässt die Bürger fragen, was nach deren Ansicht mit dem Geld geschehen solle. Man sollte meinen, die wollen es zurück haben. Es handelt sich schliesslich um ihre Versicherungsbeiträge.
Dem ist aber nicht so. Die zeigen stattdessen Weitsicht und Menschlichkeit. Eine deutliche Mehrheit möchte, dass die Überschüsse im Gesundheitssystem bleiben und für Verbesserungen verwendet werden. Goodies, die kurzfristig den Geldbeutel entlasten, sind nicht gewünscht.
Nicht nur das. Es ist ihnen ein Herzensanliegen, dass schwer und chronisch Erkrankte gut versorgt werden.
Im Sommer 2012 liess der BKK Bundesverband in einer Bevölkerungsumfrage gut 4.000 Bundesbürger/-innen über 14 J. befragen. Die Telefoninterviews zum Gesundheitswesen wurden mit dem EMNID CATI Bus durchführt.
Die Ergebnisse sind für die deutschsprachige Bevölkerung über 14 Jahren repräsentativ.
Topwunsch: Gute Versorgung schwer leidender Menschen
Bei allen Forderungen nach Beitragssenkung und Rückerstattung ist das Umfragefazit erstaunlich. Auch der Geschäftsführer des Bundesverbandes zeigt sich in der Pressemitteilung überrascht:
„Wir waren überrascht, dass sich die befragten Bundesbürger von den derzeit durch alle Medien gehenden ‚Schnellschüssen‘ kaum beeindrucken ließen. So haben sie eine klare Meinung zur Verwendung der derzeitigen Kassenüberschüsse und auch die Praxisgebühr war für die meisten kaum ein Thema.
Viel wichtiger ist den Deutschen die gute medizinische Versorgung schwer Erkrankter und chronisch Kranker“, so Heinz Kaltenbach, Geschäftsführer des BKK Bundesverbandes.
Überschüsse sollen im Gesundheitswesen bleiben
Bei einem Überschuss von 60 Euro pro Versicherten möchte die deutliche Mehrheit (74 Prozent) das Geld im Gesundheitssystem belassen.
Davon würden 43 Prozent die von den Beitragszahlern erwirtschafteten Mittel gern als Investitionen für die Verbesserung des Gesundheitssystems einsetzen. 31 Prozent der Befragten meinen, das Geld solle lieber zurückgelegt werden. Nur 20 Prozent plädieren für die Barauszahlung der Krankenkassenüberschüsse.
Gesundheitsleistungen - wo verbessern ..?
Die Bundesbürger haben auf die Frage „Wo oder für was im Gesundheitssystem wäre Ihrer Meinung nach das Geld gut investiert?“ vielfältige Vorschläge als spontane Antworten parat. Am häufigsten (27 Prozent) werden Leistungserweiterungen genannt, darunter Forderungen nach Reduzierungen von Zuzahlungen; Zahnersatzkosten senken und ähnliches.
Für die bessere Versorgung spezieller Bevölkerungsgruppen wie beispielsweise chronisch Kranker, in die Altenpflege, für Kinder- und Jugendgesundheit wollen 22 Prozent der Befragten investieren.
Investieren wollen die Befragten außerdem auch in
- mehr Versorgung, z.B. eine bessere medizinische Behandlung auf dem Lande (21 Prozent),
- bessere Vorsorge (19 Prozent),
- Forschung, z.B. Krebsforschung (16 Prozent),
Krankenhäuser, z.B. bessere Krankhausversorgung (16 Prozent).
Dass aufgrund des überschüssigen Geldes die Praxisgebühr reduziert oder gar ganz abgeschafft werden soll, wollen lediglich 11 Prozent der Befragten.
Quelle: BKK Bundesverband | Bevölkerungsumfrage 2012
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