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Vergessene Studie: Armut löst Depressionen und Schizophrenie aus

Eingereicht von Initiative am 03. Nov 2012 - 20:45 Uhr             Seitenaufrufe: 13216

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Langzeitstudie: Armut ist in 4 von 7 Fällen für Depressionen oder Schizophrenie verantwortlich. US-Gesundheitswissenschaftler untersuchte jahrelang Auswirkungen sozialer Benachteiligung.

Minden (sd). Nachrichten von gestern sind oft auch "Schnee von gestern", veraltet und nicht mehr interessant. Mitunter aber lohnt es sich, vergessene Nachrichten wieder an die Oberfläche zu holen. Wie im Falle einer Langzeitstudie aus Massachussets. 

Über die Studie war im März 2005 im "American Journal of Orthopsychiatry" nachzulesen. In einer mehr als sechsjährigen Untersuchung wurde die alte Vermutung bestätigt, dass Einkommensarmut ein Erkranken an Depressionen und Schizophrenie wesentlich begünstigt.


US-Studie bestätigt alten Risikoverdacht

Armut wird nach einer Langzeitstudie bei vier Siebtel aller Depressions- und Schizophrenieerkrankungen als Ursache verantwortlich gemacht. Das berichtete der US-Amerikaner Christopher Hudson 2005 in der Märzausgabe der Psychiatrie-Zeitschrift. Hudson ist Professor an der Salem State University in Massachussets und Fachmann für das Gesundheitswesen (Psyche). 

Schon in den dreißiger Jahren des vergangenen 20. Jahrhunderts wurde Armut als Risikofaktor für psychische Krankheiten vermutet. Diesen Verdacht konnte Hudson seinen wissenschaftlichen Kollegen mit Daten von 34.000 Patient/innen bestätigen. Die wurden in einer bundesstaatsweiten Untersuchung in den Jahren 1994 bis 2000 in Massachussets zusammengetragen. 
Untersucht wurde der sozioökonomische Status (arbeitslos / arm / wohnungslos) von Patienten mit zwei oder mehr psychiatrischen Klinikaufenthalten. "Je ärmer die sozioökonomische Lebenslage eines Menschen ist desto grösser ist sein Risiko für eine mentale Erkrankung oder psychiatrische Klinikbehandlung." fasst Christopher G. Hudson das Ergebnis zusammen.


Einkommensarmut ist psyche-schädlich - aber auch Überfluss

Der Verlust von Arbeit und Einkommen ist laut Hudson der entscheidende Punkt für das seelische Erkranken.
Bemerkenswert auch: Nicht nur die Menschen an der unteren Einkommensgrenze, sondern auch die besonders Reichen sind von der erhöhten Häufigkeit betroffen.


Quellenangaben

paradisi.de (2/2006) - Armut löst Depressionen und Schizophrenie aus

American Psychological Association (3/2005) - 
Low Socioeconomic Status Is a Risk Factor for Mental Illness, According to ...

Schizophrenia Daily (3/2005) - The Role of Poverty in Mental Illness

Boston Globe (3/2005) - Mental illness and poverty: Does one cause the other?



Anmerkungen:
Untersuchungen bestätigten: Armut ist ein wesentliches psychisches Gesundheitsrisiko
FOTO: Alexander Dreher / pixelio.de


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