faq-logo

Fragen & Antworten: ökosoziales Dorf

Frage

Die Idee ist von 2005. Warum ist das Vorhaben noch nicht weiter vorangekommen?

Antwort

foto: fragezeichen

Das hat mehrere Gründe, die im nachfolgend erläutert werden.

Anfangs nur "ökosoziales Hobby"

Die Entwicklung von der ersten Idee zum Konzept wurde vom Ideengeber Detlef Müller zunächst nicht vorrangig betrieben. Detlef hatte kurz vor Einführung von Hartz IV die Mindener Erwerbsloseninitiative MALZ maßgeblich mitgegründet.
Als engagiertes, sehr aktives Mitglied war sein Anliegen vor allem die Erwerbslosenarbeit in Minden und Umgebung. In dieser Zeit war er auch regional und bundesweit aktiv.
Die soziale Wohnprojektidee weiterzudenken war in den ersten Jahren mehr eigenes inneres Bedürfnis als konkrete Tagesaufgabe – engagierte Freizeitgestaltung, eine Art “ökosoziales Hobby“, das nebenbei betrieben wurde.

So ist die Initiative für ein ‘Soziales Dorf im Mühlenkreis‘ erst im März / April 2010 entstanden. Von einem gezielten Hinarbeiten auf eine spätere Umsetzung kann erst ab dieser Zeit gesprochen werden.  


Das Dorfprojekt - eine Projektaufgabe XXL 

Ein weiterer Grund liegt in der großen Komplexität des Vorhabens begründet. Das ‘Soziale Dorf‘ ist keine eindimensionale Projektidee mit einem begrenzten Aufgabenbereich wie bsp. ein Arbeitslosenzentrum, Seniorenwohnheim oder eine ökologische Dienstleistung. 

Bei dem Lebensraumprojekt handelt sich um einen umfassenden interdisziplinären Lösungsansatz für das vielschichtige Problem sozialer Benachteiligung und deren Folgen für Mensch und Gesellschaft.  
Der bereichsübergreifende ("interdisziplinär") Ansatz bedeutet, daß nicht nur Einzelprobleme berücksichtigt werden, sondern stets mehrere Faktoren zu beachten sind. Derartige Projekte sind in den Vorüberlegungen und der Konzeptentwicklung deutlich aufwändiger. Auch Detaillösungen schüttelt man hier nicht so eben aus dem Ärmel.  


Fünf Jahre Chancenlosigkeit 

Wesentlich für die Chancenlosigkeit der “sozialen Dorfidee“ in den ersten 5 Jahren aber war etwas anderes, nämlich der gesellschaftliche Hintergrund.
Nach der Einführung von Hartz IV hatten die Vorurteile gegenüber erwerbslosen Menschen enorm zugenommen. Das Bild von den «faulen Arbeitslosen» beherrschte förmlich die Medien, erfasste mehr und mehr auch das Denken bei den Menschen in Land. Welche Gesellschaft aber fördert schon ein anspruchsvolles soziales Projekt für vermeintliche Schmarotzer und Sozialbetrüger ..? – wohl keine.

Anfang 2010 hat sich das spürbar geändert. Harte Fakten hatten bereits mehrmals die Haltlosigkeit der Vorwürfe belegt. Die sehr schrille Behauptung von einer “altrömischen Dekadenz“ unter Sozialleistungsempfängern war dann so dick aufgetragen, daß die Unsinnigkeit des Faulheitsvorwurfes offensichtlich wurde. Die Mainstreammedien schwenkten um.  
Seitdem ist eine realistischere öffentliche Wahrnehmung der Hartz IV-Wirklichkeit festzustellen, eine Wahrnehmung von Millionen armut-betroffener Menschen mitten im wohlhabenden Deutschland


Initiativengründung im Frühjahr 2010

So geht es seit Anfang 2010 mit Hilfe von Twitter gesellschaftlich tatsächlich voran. Das Interesse am Vorhaben wächst, und zwar nicht nur unter betroffenen Menschen. Der Zuspruch kommt aus allen sozialen Schichten. icon_smile  

 

LETZTE AKTUALISIERUNG: 7. Februar 2013

 

Share |


Vollständige Tag-Liste

Noch keine Kommentare vorhanden.

Neuen Kommentar hinzufügen