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Kurznachrichtendienst Twitter: starkes Wachstum auch in Deutschland
825.000 aktive deutschsprachige Twitter-Accounts – Interview mit dem Social Media-Spezialisten Thomas Pfeiffer
Twitter ist definitiv fest in der Spitze der sozialen Netzwerke verankert. Die weltweit 500 Millionen Mitglieder senden ebenso viele Tweets pro Tag.
Aber in Deutschland ist Twitter immer noch in einer kleinen Nische und wird sich nach meiner Überzeugung aus dieser nie so richtig befreien können. Twitter ist kein Netzwerk für die Massen – zumindest meiner Meinung nach nicht.
Jetzt gibt es neue Zahlen zu Twitter in Deutschland. Wir haben uns die Zahlen angeschaut und mit dem Macher des Twitter-Zensus, Thomas Pfeiffer, gesprochen.
Mittlerweile gibt es 825.000 aktive Twitter-Accounts, die auf deutsch twittern. Das zeigt zumindest der Twitter-Zensus von Thomas Pfeiffer. Und das ist ein Wachstum von 50% innerhalb eines Jahres. Thomas Pfeiffer vergleicht das Wachstum bei seiner Erhebung auch mit den Zahlen aus Google Trends und kommt zum Schluss, dass das Wachstum in etwa gleich war.
Ich habe mir mal die Zahlen der letzten Erhebungen von Thomas Pfeiffer angesehen und daraus einen Verlauf erstellt:

Ich habe Thomas Pfeiffer ein paar Fragen zu seiner Erhebung gestellt und dazu, wie er die Zukunft von Twitter sieht. Aber lest selbst…
1. Vor einigen Tagen hast Du auf Deinem Blog die aktuellen Zahlen zu Accounts, die “aktiv auf deutsch” twittern veröffentlicht. Seit wann erhebst Du diese Zahlen denn und warum hast Du damit angefangen?
Die erste Erhebung stammt aus dem März 2009, damals twitterten etwa 27.000 Menschen in Deutschland. Zu der Zeit ging es mit Twitter in Deutschland so langsam los. Kurz zuvor war ein Flugzeug im Hudson notgelandet und via Twitter wurde die Nachricht rasend schnell verbreitet. Mich interessierte einfach, wie viele Menschen in Deutschland den Dienst nutzen und weil ich keine Antwort auf meine Frage fand, musste ich selber zählen.
2. Wie genau erhebst Du denn die Zahlen? Sind die Zahlen verlässlich?
Ich verwende eine Liste mit 400 eindeutig deutschsprachigen Begriffen wie „bitte“, „danke” oder „gestern“. Einen Monat lang suche ich nach allen Tweets, die einen dieser Begriffe enthalten, so kommen pro Monat über 26 Millionen Tweets zusammen. Anschließend sortiere ich falsche Treffer heraus, zum Beispiel wenn sich jemand in einer anderen Sprache vertippt hat. Dadurch wird aus dem englischen „bite” für beißen das deutsche „bitte“. Aber wer im Beobachtungszeitraum mehr als drei Mal registriert wurde, wird per Definition zu den aktiven, deutschsprachigen Twitterern gezählt.
Diese Untersuchung lässt nur bedingt Rückschlüsse auf tatsächlichen Nutzerzahlen von Twitter zu: Zum einen werden stumme Accounts, also solche, die nicht selbst aktiv senden, nicht erfasst. Zum zweiten ist nicht ersichtlich, wie viele Accounts von ein und derselben Person genutzt werden.
Weil aber das Zählverfahren seit März 2009 gleich blieb, sind die Wachstumsraten reliabel: Etwaige systematische Messfehler, die bei jeder Zählung gleich wären, fallen bei der Berechnung der Wachstumsrate weg.
3. 825.000 aktive Twitter-Accounts in deutscher Sprache. Das klingt nicht sehr viel. Wie bewertest Du selbst die Zahl?
Die SPD hat weniger Mitglieder (etwa eine halbe Million) aber jede Menge Einfluss in Deutschland. Entscheidend ist also nicht die reine Zahl an Twitterern, sondern wer konkret dabei ist. Zu den aktiven zählen TV- und Showstars ebenso wie Politikerinnen und vor allem Journalisten – also viele sogenannte „Influencer”. Da ist 825.000 schon eine beachtliche Zahl. Zudem wirken deren Tweets auch „über Bande”, weil sie in klassischen Massenmedien vom Morgenmagazin im ZDF bis hin zum Spiegel und zur Süddeutschen zitiert werden.
4. Was denkst Du, wie sich die Twitter-Nutzung in deutschsprachigen Ländern entwickeln wird?
Die User der ersten Stunde haben sich ja in letzter Zeit mehrmals über die neuen API-Richtlinien aufgeregt.
Ich glaube, wir werden weiterhin ein moderates Twitterwachstum in Deutschland haben. Der Kurznachrichtendienst Twitter unterscheidet sich ja grundsätzlich von komplexen Sozialen Netzwerken wie Facebook. Durch die 140 Zeichen muss man sich knapp fassen, es gibt keinen „Gefällt-mir”-Button und keine Kommentarfunktion. Das hat den Vorteil, dass man sehr schnell kommunizieren und deshalb mit sehr vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt bleiben kann. Das ist ganz anders als bei Facebook und deshalb wird es auch weiterhin eine relevante Nische für Twitter geben.
Danke Thomas für das Interview – wir freuen uns auf die nächsten Zahlen.
Quelle: Social Media Statistiken
Links zum Thema
Webevangelisten - 825.000 Twitteraccounts auf deutsch
t3n - Twitter: starkes Wachstum in Deutschland
t3n - Facebook und Google+ zum Trotz: Twitter in Deutschland immer beliebter
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