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Sozialpreise: Gesunde Ernährung und soziokulturelle Teilhabe möglich machen

Eingereicht von Initiative am 30. Sep 2012 - 13:17 Uhr             Seitenaufrufe: 6867

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Minden (sd). Seit den ersten "Dorfideen" im Herbst 2005 ist klar, dass für die späteren Bewohner eine soziale Preisgestaltung eingeführt wird. Denn der Regelsatz nach dem Sozialgesetzbuch ist zu niedrig, um den betroffenen Menschen zu ermöglichen, selbst aktiv für ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden sorgen können.

Betroffene können die Gesundheitsrisiken durch Arbeitslosigkeit und Armut so nicht aus eigener Kraft durch eine gesündere Lebensweise entschärfen.

Hier setzt die Idee der Sozialpreise an. Die Preise werden dabei gegenüber den Normalpreisen erheblich verringert. Mit dieser Dauermassnahme soll erreicht werden, dass vollwertige gesunde Ernährung und soziokulturelle Teilhabe trotz geringem Geldbeutel erschwinglich wird.  


Für wen werden Sozialpreise gelten?

Soziale Preise werden für alle Menschen im späteren Landprojekt gelten, die vorübergehend oder dauerhaft mit geringem Einkommen leben müssen.
Da für das Wohnen im Sozialen Dorf eine Bedürftigkeit - sprich Armutseinkommen in ALG2 oder nach SGB 12 - vorausgesetzt wird, werden Sozialpreise praktisch für alle DorfbewohnerInnen gelten.

Vollzeitbeschäftigte des Dorfprojektes werden die Vergünstigungen allerdings nicht in Anspruch nehmen können. 

 

Nicht von oben herab entscheiden!

Die Festlegung der Höhe der sozialen Preise ist eine Aufgabe, die eine gute Portion Fingerspitzengefühl erfordert. Nichtbetroffene geben sich nur zu schnell falschen Vorstellungen hin. Das Festlegen sollte daher zusammen mit den Betroffenen selbst geschehen. Die wissen aus eigenem Erleben noch am besten, was geht und was nicht.

Als Orientierung für die Höhe wurde bisher der Tagessatz angenommen, der im Regelsatz für Nahrungsmittel vorgesehen ist. Der soll rechnerisch für eine vollständige ökologische / biodynamische Ernährung mit drei Mahlzeiten im Dorf reichen.
Da Dorfbewohner wahlweise die Ökokantine nutzen oder die Mahlzeiten (beispielsweise aus Zutaten aus dem Hofladen) selbst zubereiten, sind noch weitere Überlegungen anzustellen.


In Kantine, Hofladen und beim Carsharing

Sozialpreise sind für alle nicht-kostenlosen Angebote des Dorfes vorgesehen. Das sind im Wesentlichen Ökokantine und -cafeteria, der Hofladen und das geplante Car- und Radsharing. 

Sollte in der Weiterentwicklung des Konzeptes eine Dorfeinrichtung mit Bezahlangeboten hinzukommen, werden soziale Preise für Betroffene auch dort gelten. 


Sozialpreise in anderen Fällen

Weitere Angebote, bei denen Sozialpreise denkbar sind, können kulturelle und / oder Weiterbildungsangebote sein, die über die Grundbereitstellung des Dorfes hinausgehen. 

Als mögliche Beispiele fallen dabei weite Tagesfahrten oder Sport- bzw. Fitnesskurse ein, sofern dadurch nicht geringe individuelle Zusatzkosten anfallen.



Anmerkungen:
Sozialpreise im späteren Dorf: Weshalb, für wen und was?
FOTO: GG-Berlin / pixelio.de


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